Wann: Samstag, 12. Oktober, 12:00 – 14:30 (inkl. Mittagessen)
Wo: Konferenzraum 1 im Podewil (Mitte)

Austausch zu Nachhaltigkeit und globaler Gerechtigkeit

Gemeinsam mit den Veranstalter*innen internationaler Festivals und den eingeladenen Gastkünstler*innen möchten wir über eine nachhaltige und faire Arbeits- und Produktionspraxis in Bezug auf unsere Rolle als Gastgeber*innen, Künstler*innen, Vermittler*innen und Produzent*innen nachdenken.

Dieser Austausch knüpft an eine Konversation zwischen Festivalveranstalter*innen an, die wir digital begonnen haben, als die Pandemie abklang und wir alle unsere Arbeit wieder aufnahmen und uns fragten, ob die Unterbrechung unserer Routinen auch eine Chance sein könnte, unsere scheinbar selbstverständlichen oder eingefahrenen Arbeitsweisen zu überprüfen und einige Dinge hin zu einer nachhaltigeren und kollegialeren Praxis zu ändern.

In einem ersten Teil möchten wir mit zwei Impulsen von zwei Kolleginnen und einem Austausch in großer Runde beginnen. Nishna Mehta von ThinkArts Kolkata (der diesjährige Kooperationspartner von FRATZ) wird einige Ideen zu einer größeren Vision von Nachhaltigkeit vorstellen. Wie können lange Reisewege durch die Ausgestaltung der Präsenz von Künstler*innen kompensiert werden? Wie greifen Nachhaltigkeit und Inklusion (oder Exklusion) ineinander, je nachdem, aus welchem Blickwinkel wir sie betrachten? Und könnte eine Ästhetik der Nachhaltigkeit unsere Arbeit positiv beeinflussen?

Die Theaterkünstlerin und Wissenschaftlerin Julia Dina Heße, Vizepräsidentin der ASSITEJ Deutschland und Mitglied des Vorstandes der ASSITEJ International, wird über ihre Erfahrungen aus der Praxis und der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit der ASSITEJ International sowie ihre wissenschaftlichen Recherchen zu Chancen und Herausforderungen eines nachhaltigen Theaters für junges Publikum und unserer Verantwortung als Theatermacher*innen und Change Agents sprechen.

Nach dem Mittagessen möchten wir uns in kleinere Gruppen aufteilen, um die Möglichkeit zu geben, Ideen und Fragen in einem intimeren Rahmen auszutauschen. Es wird auch den Raum geben, eigene Themen einzubringen und einen Tisch zu eröffnen, wenn ihr bestimmte Aspekte vertiefen möchtet oder eure Fragen im ersten Teil nicht angesprochen wurden.

 

Über die Impulsgeberinnen

Julia Dina Heße, ist Dramaturgin, Regisseurin und Moderatorin, lebt in Tübingen und arbeitet freischaffend im In- und Ausland im Theater für junges Publikum. Sie ist Gastdozentin an der WWU Münster und von 2012-2018 leitete sie das Junge Theater Münster. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der deutschen ASSITEJ und Mitglied im Vorstand der ASSITEJ International. Zusammen mit Andrea Gronemeyer und Gerd Taube ist sie Herausgeberin des Buches Kindertheater Jugendtheater. Perspektiven einer Theatersparte. Sie arbeitet aktuell an ihrer Dissertation zu nachhaltiger Entwicklung im Theater für junges Publikum im Graduiertenkolleg der Universität Hildesheim. Darin befasst sie sich mit Chancen und Herausforderungen eines nachhaltigen Theaters für junges Publikum und der Verantwortung der Machenden als „Change Agents“ für gesellschaftlichen Wandel im Sinne einer Großen Transformation.

Nishna Mehta hat einen MA in Theater für junges Publikum. Seit 2012 arbeitet sie mit und für Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten in Indien, Singapur, England, Irland und Deutschland.
Derzeit ist sie Kreativberaterin für das Performing Arts Programm an der Gateway School of Mumbai, Projektberaterin bei ThinkArts, Kolkata, Regieassistentin für eine Produktion von NCPA Connections und leitende Forscherin für das Global Advocacy Focused Research Project von ASSITEJ International mit dem Schwerpunkt Diversity in Leadership in Theatre for Young Audiences.
Sie möchte die Magie und die Freude am Theater, die sie als Kind erlebt hat, mit jungen Menschen teilen. Ihr Mantra beim Theaterspielen lautet „Make it happen“. Sie möchte junge Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, Menschen mit und ohne Behinderungen auf der ganzen Welt mit dem Theater erreichen. Sie möchte ihre lokalen und internationalen Erfahrungen zusammenbringen, um eine „glokale“ Identität zu finden.